Montag, 27. März 2017

Salar de Uyuni

3 Tage über Stock und Stein, vorbei an Lagunen, Flamingos und Alpacaherden bis in die berühmte bolivianische Salzwüste liegen hinter uns! Diesmal entschieden wir uns doch für eine dreitägige Tour mit dem Jeep. Aber der Reihe nach...

Tag 1- Lagunen soweit das Auge reicht
Am Morgen des ersten Tages ging es früh los. Wir wurden mit einem Minibus abgeholt und schon bald erreichten wir die bolivianische Grenze - ein kleines Häuschen mitten auf dem Altiplano. Hier gab es erst einmal ein üppiges Frühstück bevor es in die Jeeps und ab auf Tour ging. Erster Stopp war die Laguna Blanca, die weiße Lagune. Danach erreichten wir die Laguna Verde, eine grüne Lagune, die aufgrund ihres Kupfergehaltes türkis schimmert, wirklich schön aussieht, aber durch einen hohen Arsenanteil leider auch sehr giftig ist. Nach einem Zwischenstopp bei einem kleinen von heißen Quellen gespeisten Pool erreichten wir ein auf 5000m liegendes Feld mit Geysiren und blubbernden Schwefelquellen. Das Herz pochte bei kleinen Anstrengungen schon wieder ganz schön und der Kopf machte sich ebenfalls bemerkbar, sodass wir gerne die von unserem Fahrer angebotenen Cocablätter probierten. Ob es Einbildung oder doch ein bisschen Wirkung war, uns ging es auf jeden Fall etwas besser damit.
Letzter Stopp- die Laguna Colorada! Eine wunderschöne rote Lagune, auf derer eine Vielzahl an Flamingos zu sehen waren und an dessen Ufer zahlreiche Alpacas graßten und von uns Touristen begeistert fotografiert wurden.







Tag 2 - Bis an den Rand der Salzwüste
Der zweite Tag war den aussergewöhnlichen Steinformationen, die auf dem Weg bis zur Salzwüste lagen, gewidmet. Riesige Felslandschaften und ein spektakulärer Cañon waren Teil der heutigen Tour. Abends erreichten wir müde den Rand der Salar de Uyuni und kamen in einem stilvollen Salzhotel unter, in dem Boden, Betten, Tisch und Stühle tatsächlich aus Salzstein bestanden.




Tag 3 - Die weiße Weite der Salar de Uyuni
Der dritte Tag begann früh und um 5 Uhr war es Zeit aufzustehen, um den Sonnenaufgang über der Salar sehen zu können. Leider zeigte sich die Sonne eher unwillig und Wolkenschleier verhinderten einen spektakulären Sonnenaufgang. Schade! Nach dem Frühstück fuhren wir weit bis in die Wüste hinein, sodass wir nur noch von einer beeindruckenden weißen​ Weite umgeben waren. Es war Zeit für viele Fotos, bei denen man wunderbar mit der Perspektive spielen konnte.
Nach weiterer Fahrt über die Salzwüste erreichten wir schließlich Uyuni und kamen glücklich, erschöpft und voller Eindrücke in die Zivilisation zurück!




Mittwoch, 22. März 2017

San Pedro de Atacama - Wärmste Grüße aus der Wüste

Wir melden uns wieder, diesmal aus der Wüste. Nach einer weiteren langen Busfahrt, die einen bis auf 5000m und wieder nach Chile gebracht hat, sind wir in San Pedro de Atacama angekommen, eine kleine Oase inmitten von Sand, Salz und zahlreichen Vulkanen. Im Prinzip besteht der Ort aus Touranbietern für Touren in die Atacamawüste und die Salar de Uyuni, die bolivianische Salzwüste. Vorerst entschieden wir uns aber gegen eine Tour mit dem Jeep und für ein Mountainbike, mit dem wir den gestrigen Tag über unterwegs waren. Auf ging es ins Valle de la Luna, im wahrsten Sinne des Wortes eine Mondlandschaft. Die unwirtliche Landschaft mit ihren Kratern und mit Salz bestäubten Steinformationen hat uns sehr beeindruckt und sie mit dem Fahrrad zu erkunden hat großen Spaß gemacht. Nur die Sterne haben nicht gehalten, was einem in der Atacamawüste versprochen wird. Sicher aber wird es noch viele tolle Sternenhimmel geben und an den Tag "auf dem Mond" werden wir uns noch lange erinnern!




Sonntag, 19. März 2017

Von Salta auf die Puna und in die Anden

Seit letztem Donnerstag sind wir in Salta, unserem letzten Ziel in Argentinien. Salta ist sehr schön, und man merkt schon deutlich den indigenen Einfluss in der Bevölkerung.


Direkt hinter der Stadt geht es steil hinauf auf das Altiplano - hier Puna genannt - und in die Anden und so überlegten wir uns spontan, ein Auto für 2 Tage zu leihen und diese nordwestlichste Ecke Argentiniens zu erkunden... Und was ist es schon wieder für ein Abenteuer geworden! Kurz zu unserem Auto: Wir hatten das günstigste Angebot genommen, das wir finden konnten und hätten es uns eigentlich denken müssen... Hupe funktioniert nicht, der Kofferraum schließt nicht und Scheibenwischwasser gibt es auch nicht - Was wir natürlich alles erst in der Pampa gemerkt haben. Mit dieser Seifenkiste machten wir uns also auf den Weg entlang der Strecke des Tren a los Nubes und waren innerhalb weniger Stunden durch eindrucksvolle Schluchten auf 4080m und dem Altiplano angekommen. Unser erstes Ziel war die Bergbaustadt San Antonio de los Cobres. Und man mag es kaum glauben, aber in diesem gottverlassenen Örtchen gab es die besten Empanadas der ganzen Reise. Dazu tranken wir einen Tee aus Papusa genannten Knospen - laut des freundlichen Empanada-Bäckers zur Prophylaxe der Höhenkrankheit. Und unsere Köpfchen merkten wir durchaus auf 4000m.

Unser Auto in den Straßen von San Antonio de los Cobres



Von hier aus starteten wir am Nachmittag auf einer verrückten Schotterpiste zu unserem zweiten Ziel, der Salzwüste der Salinas Grandes. Nach etwa zwei Stunden intensivem Durchgerüttelt-Werden waren wir in der völlig verlassenen Wüste angekommen und ließen es uns natürlich nicht nehmen, auf die schneeweiße Salzfläche zu fahren - sehr schlechte Idee! Am Tag vorher hatte es geregnet und so war statt festem Untergrund sehr feuchter und lehmiger Boden unter der dünnen Salzschicht. Um halb 7 abends steckten wir also wirklich am Ende der Welt mit dem Auto in der Wüste fest und die nächsten Regenwolken waren im Anmarsch! Und nun? Glücklicherweise konnten wir die Vorderräder noch ausgraben und Felix fuhr in einem Affenzahn rückwärts das Auto von dem Salzfeld herunter. Daran geglaubt, dass wir uns selbst befreien konnten, hatten wir allerdings ehrlicherweise nicht mehr. Erleichtert über dieses glückliche Ende campten wir direkt neben dem Salz unter einem beeindruckenden Sternenhimmel.




Am nächsten Tag ging es weiter in die zum Weltkulturerbe gehörende Quebrada de Humahuaca, eine Argentinien und Bolivien verbindende Schlucht mit vielen indigenen Dörfern. Aber Halt! Das Auto wollte wieder Aufmerksamkeit und so mussten wir mit Hilfe zweier paraguayanischer Trucker unser Reserverad aufziehen. Wir hatten uns wohl am gestrigen Tag an den Steinen der Schotterpiste einen unserer Hinterreifen zerschlissen. Warum brauchten wir gleich zwei LKW-Fahrer zur Hilfe? Richtig, unser Wagenheber war natürlich völlig im Eimer. Nach einem kurzen Stopp auf den letzten Metern zum Pass wegen qualmendem Motor hatten wir dann aber noch einen sehr schönen Tag mit beeindruckender Kulisse und viel indigener Kultur.




Und was sagte unser Autovermieter als wir nach 2 Tagen mit einer bis oben hin mit Lehm verschmierten, auf dem Reserverad fahrenden Schrottkiste abends in Salta ankamen? - "Todo bien!"

Mittwoch, 15. März 2017

Bienbebidos a Mendoza

Bienbebidos a Mendoza- so werden wir im Land der Trauben, hochwertigen Weine und argentinischen Steaks begrüßt. Der süße Malbec kommt von hier und wir durften ihn  probieren, die Reben bestaunen und uns beibringen lassen, wie man einen Rotwein professionell testet. Erst schwenken und die Tränen, die das Glas herunterlaufen beobachten (gibt Aufschluss über den Alkoholgehalt des Weines), dann riechen und zuletzt schmecken. Entsprechend verbrachten wir dann auch unseren Tag in Mendoza. Mit dem Fahrrad besuchten wir unterschiedliche Weingüter und probierten die verschiedene Weine- von ganz jungem bis zum Premium-Wein, von Malbec über Tempranillo zum Shiraz (auf Spanisch Syrah). So wird man ja fast zum Rotweinkenner!
Fazit: Malbec ist sehr lecker, aber Shiraz und Merlot können sie auch!






Sonntag, 12. März 2017

In 8 Tagen von Bariloche zum Monte Tronador

Unsere letzte und gleichzeitig längste Tour in Patagonien hat uns alles das gebracht, was wir uns vom südlichsten Teil unserer Reise versprochen hatten: Wunderschöne Landschaften, Einsamkeit und großartige Wandertage. Aber auch die Eigenheiten Patagoniens kamen nicht zu kurz: Völlig unwegsame Passagen, eiskalte Flußdurchquerungen und der ewige kalte Wind. Am letzten Tag waren wir sogar im Schnee unterwegs! Aber fangen wir von vorne an:

Tag 1: Aufstieg zum Refugio Frey
Heute liefen wir am Campingplatz in Bariloche los und kamen auf 1500m in einem sehr bekannten Klettergebiet an. Leider mussten wir in ziemlich exponierter Lage campen und am Abend pfiff der Wind so stark, dass wir uns wirklich Sorgen um unser Zelt machten. Aber es hat die Belastungsprobe überstanden!



Tag 2: Refugio Frey - Refugio San Martin
Schöner, warmer Tag an dem wir über zwei Pässe und in ein wunderschönes Hochtal kamen.



Tag 3: Refugio San Martin - Refugio Laguna Negra
Längster und schwierigster Tag unserer Tour. Frühmorgens ging es durch eine sehr steile Wand mit Kletterpassagen auf einen langen Grat, dem man mehrere Stunden folgen musste. Danach Abstieg durch ein nicht enden wollendes Tal aus Geröll und - besonders schön - 300 Höhenmeter Gegenanstieg mit Kletterstellen auf dem Weg zur ersehnten Hütte. Nach ca 10 Stunden wandern waren wir heilfroh, den Tag geschafft zu haben.



Tag 4: Aufbruch Richtung Pampa Linda
Nach ein bisschen Regeneration am Vormittag starteten wir auf die weitgehend einsame, weil unerschlossene, Wanderung zum Fuß des Monte Tronador. Abends campten wir bei bestem Wetter an einem Bergfluss im Wald und konnten sogar ein Lagerfeuer machen!



Tag 5: Heute wurde es richtig wild: Zuerst mussten wir knietief durch einen Bergsee waten, da es keinen Wanderweg drum herum gab. Danach folgte eine völlig unmarkierte Traverse entlang einer steilen Bergflanke. Nach einigem Fluchen über Karte und Wegführung kamen wir aber an einem malerischen Hochtal an, in dem wir perfekt unser Zelt aufschlagen konnten.





Tag 6: Der Tag der 4 Seen
Toller, einsamer Tag entlang einer Reihe herrlicher Bergseen. Da man allerdings leider merkte, dass das Wetter zu kippen anfing, beeilten wir uns und zelteten abends - mal wieder an einem See - nur ein paar Stunden von unserem Ziel, der Pampa Linda, entfernt. Der Rest der Tour sollte jetzt doch nur noch ein Klacks sein...




Tag 7: Ruhetag
Regen den ganzen Tag! Daher entschieden wir uns dazu, im Zelt zu bleiben. Da wir auch beide unsere Wanderung noch nicht beenden wollten, überlegten wir uns eine Möglichkeit, noch 2 weitere Tage dran hängen zu können und bis zur chilenischen Grenze zu laufen.

Tag 8: Wintereinbruch
Als um 6:30 der Wecker klingelte bemerkten wir sofort, dass etwas anders war: Was ist das auf unserem Zelt? Schneit es etwa draußen? Ja, das tat es, und es hörte leider auch nicht auf zu schneien. Daher beschlossen wir, unsere weiteren Pläne ad Acta zu legen und zügig abzusteigen, bevor dafür Ski notwendig werden würden. Obwohl wir nur 4 Stunden unterwegs waren, so waren wir am Ende doch bis auf die Unterhose nass und ziemlich unterkühlt. Daran nicht ganz unbeteiligt war der Umstand, dass wir kurz vor Schluss noch einen knietiefen und eiskalte Fluss durchqueren mussten. Obwohl wir gerne noch geblieben wären, waren wir bei diesem Wetter heilfroh, am Ende unserer Reise angekommen zu sein!