Sonntag, 12. März 2017

In 8 Tagen von Bariloche zum Monte Tronador

Unsere letzte und gleichzeitig längste Tour in Patagonien hat uns alles das gebracht, was wir uns vom südlichsten Teil unserer Reise versprochen hatten: Wunderschöne Landschaften, Einsamkeit und großartige Wandertage. Aber auch die Eigenheiten Patagoniens kamen nicht zu kurz: Völlig unwegsame Passagen, eiskalte Flußdurchquerungen und der ewige kalte Wind. Am letzten Tag waren wir sogar im Schnee unterwegs! Aber fangen wir von vorne an:

Tag 1: Aufstieg zum Refugio Frey
Heute liefen wir am Campingplatz in Bariloche los und kamen auf 1500m in einem sehr bekannten Klettergebiet an. Leider mussten wir in ziemlich exponierter Lage campen und am Abend pfiff der Wind so stark, dass wir uns wirklich Sorgen um unser Zelt machten. Aber es hat die Belastungsprobe überstanden!



Tag 2: Refugio Frey - Refugio San Martin
Schöner, warmer Tag an dem wir über zwei Pässe und in ein wunderschönes Hochtal kamen.



Tag 3: Refugio San Martin - Refugio Laguna Negra
Längster und schwierigster Tag unserer Tour. Frühmorgens ging es durch eine sehr steile Wand mit Kletterpassagen auf einen langen Grat, dem man mehrere Stunden folgen musste. Danach Abstieg durch ein nicht enden wollendes Tal aus Geröll und - besonders schön - 300 Höhenmeter Gegenanstieg mit Kletterstellen auf dem Weg zur ersehnten Hütte. Nach ca 10 Stunden wandern waren wir heilfroh, den Tag geschafft zu haben.



Tag 4: Aufbruch Richtung Pampa Linda
Nach ein bisschen Regeneration am Vormittag starteten wir auf die weitgehend einsame, weil unerschlossene, Wanderung zum Fuß des Monte Tronador. Abends campten wir bei bestem Wetter an einem Bergfluss im Wald und konnten sogar ein Lagerfeuer machen!



Tag 5: Heute wurde es richtig wild: Zuerst mussten wir knietief durch einen Bergsee waten, da es keinen Wanderweg drum herum gab. Danach folgte eine völlig unmarkierte Traverse entlang einer steilen Bergflanke. Nach einigem Fluchen über Karte und Wegführung kamen wir aber an einem malerischen Hochtal an, in dem wir perfekt unser Zelt aufschlagen konnten.





Tag 6: Der Tag der 4 Seen
Toller, einsamer Tag entlang einer Reihe herrlicher Bergseen. Da man allerdings leider merkte, dass das Wetter zu kippen anfing, beeilten wir uns und zelteten abends - mal wieder an einem See - nur ein paar Stunden von unserem Ziel, der Pampa Linda, entfernt. Der Rest der Tour sollte jetzt doch nur noch ein Klacks sein...




Tag 7: Ruhetag
Regen den ganzen Tag! Daher entschieden wir uns dazu, im Zelt zu bleiben. Da wir auch beide unsere Wanderung noch nicht beenden wollten, überlegten wir uns eine Möglichkeit, noch 2 weitere Tage dran hängen zu können und bis zur chilenischen Grenze zu laufen.

Tag 8: Wintereinbruch
Als um 6:30 der Wecker klingelte bemerkten wir sofort, dass etwas anders war: Was ist das auf unserem Zelt? Schneit es etwa draußen? Ja, das tat es, und es hörte leider auch nicht auf zu schneien. Daher beschlossen wir, unsere weiteren Pläne ad Acta zu legen und zügig abzusteigen, bevor dafür Ski notwendig werden würden. Obwohl wir nur 4 Stunden unterwegs waren, so waren wir am Ende doch bis auf die Unterhose nass und ziemlich unterkühlt. Daran nicht ganz unbeteiligt war der Umstand, dass wir kurz vor Schluss noch einen knietiefen und eiskalte Fluss durchqueren mussten. Obwohl wir gerne noch geblieben wären, waren wir bei diesem Wetter heilfroh, am Ende unserer Reise angekommen zu sein!


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