Sonntag, 4. Juni 2017

Die letzten Tage

Nach den Anstrengungen der Berge begaben wir uns letzten Sonntag zurück auf Meereshöhe und fuhren für die letzte Woche nach Huanchaco. Viel gibt es nicht zu berichten, da wir nicht besonders viel gemacht haben. Lange schlafen, gemütlich frühstücken mit Mango, Papaya und Ananas und ein bisschen in den Tag hineinleben war das Motto der letzten Tage. Leider ist Peru zu Recht nicht für seine weißen Sandstrände bekannt und der Strand hat nicht zum Hinlegen und Lesen eingeladen, aber auf unserem Campingplatz gab es genügend Hängematten und Palmen für eine schöne Woche.
Ein schöner und entspannter Ausklang der Reise!

Chan Chan in der Nähe von Huanchaco: Um 1400 die größte Stadt Amerikas und bis heute die größte einzig aus Lehm gebaute Stadt der Welt

Am Strand von Huanchaco: Links die traditionellen Fischerkanus, Totora genannt


Streetfood am Hafen: Gebratene Fleischspieße (Spezialität: Herz) und frittierte gefüllte Kartoffeln

El Fin






Samstag, 27. Mai 2017

Am Fuße der schönsten Berge Perus - Cordillera Huayhuash

Da sind wir wieder: heil, gesund und glücklich nach der letzten großen Tour dieser Reise. Mit der Umrundung der Cordillera Huayhuash haben wir tatsächlich alles geschafft, was wir uns für unsere Reise vorgenommen hatten und sind sehr stolz darauf. Jetzt stehen nach acht entbehrungsreichen und nassen Tagen noch ein paar Tage Entspannung am Strand an - wir freuen uns!
Aber zu den letzten Tagen: Trotz schlechtem Wetter und einer noch schlechteren Vorhersage entschieden wir uns, die Wanderung in Angriff zu nehmen. Schließlich darf man sich einen der schönsten Treks der Welt doch nicht einfach so entgehen lassen. Ein Geheimtipp ist es jedoch allemal nicht mehr, in der ersten Nacht zelteten wir mit zwei riesigen Wandergruppen gemeinsam und folgten am Tag darauf den Spuren unzähliger Maultiere. Zum Glück hatten wir uns eine etwas andere Route als die klassische ausgeguckt, sodass wir schon in der zweiten Nacht dem Trubel entfliehen konnten und die nächsten Tage die Bergwelt für uns genießen​ konnten. Leider zeigten sich die Berge nicht besonders häufig und meistens beobachteten wir nur mit Grauen den Horizont und konnten nur hoffen, dass wir rechtzeitig das Zelt aufgebaut bekommen bevor der Regen kommt. Tatsächlich hat das auch ganz gut funktioniert. Trotz täglichem Regen wurden wir nur ein Mal richtig nass und mussten uns nur mit eher schlechten Sichtverhältnisse und einem Tag im Zelt anfreunden.
Belohnt wurden unsere Geduld und unsere Anstrengungen dann aber in den letzten zwei Tagen doch noch. Mit klaren Morgenden und atemberaubenden Aussichten auf die Bergkette zeigte sich die Cordillera Huayhuash von ihrer Sonnenseite. Ein schöner Abschied aus der Bergwelt! Mit gutem Gefühl packen wir jetzt die Wanderschuhe weg und holen endlich den Bikini und die Badehose heraus.

Der erste Wandertag ist geschafft und ein bisschen Sonne ist uns noch gegönnt.

Das heranziehende schlechte Wetter vermutet man bei diesem Blick aus dem Zelt gar nicht, aber sicher ist, dass es kommt...

Felix mit Blick auf die Gletscherseen des Siula Grande und Yerupajá

Jirishanca (6094m) und Rondoy (5870m)

Noch einmal gerade so auf den Pass geschafft, bevor die Wolken die Sicht verdecken!

Was ein gebührender Abschied! Am letzten Wandertag zeigen sich die Berge noch einmal in ihrer ganzen Pracht - Rechts der Yerupajá, mit 6617m Perus zweithöchster Berg


Dienstag, 9. Mai 2017

Huayna Potosi

Heute morgen standen wir auf dem Höhepunkt unserer Reise - Dem Huayna Potosi. Mit 6088m ist dies einer der ca. zehn 6000er Boliviens und stellte für uns nach dem Trek bis zum Condoriri Base Camp den logischen, südlichen Endpunkt unserer Durchquerung der Cordillera Real dar. Also ging es nach drei Pausen- und Ess-Tagen in La Paz am Sonntag Mittag endlich wieder in die Berge. Diesmal waren wir allerdings Teil einer organisierten Gruppe. Zwei Schweizer und ein Brite versuchten sich zusammen mit uns unter Führung von drei Bergführern an dieser Aufgabe (und alle haben es auch geschafft). Nach einem Crashkurs in Steigeisen- und Pickeltechnik am Sonntag und dem Aufstieg in das High Camp auf 5200m am Montag standen wir also heute Nacht um 0 Uhr auf, um den Aufstieg zum Gipfel um 1 beginnen zu können. Durch bittere Kälte, Dunkelheit und über einige steile Schneeflanken ging es hinauf, bis wir um halb 7 morgens, pünktlich zum Sonnenaufgang, auf dem Gipfel standen. Ab hier lassen wir einfach die Bilder für sich sprechen...

Der Huayna Potosi trohnt über La Paz

Blick aus dem Base Camp

Blick vom Gipfel des Huayna Potosi auf El Alto und La Paz

Blick nach Norden - Alle Gipfel unserer Transcordillera vereint

Blick nach Süden - Über dem Amazonastiefland hängen Wolken

Gipfelbild mit Mercario, unserem Guide

Samstag, 6. Mai 2017

Transcordillera Real - die Königsetappe unserer Tour

Da sind wir wieder, nach 15 Tagen in der Wildnis der Cordillera Real. Und was für Tage es waren - Höhe, Kälte, Witterung und komplette Weglosigkeit setzten uns ganz schön zu. Trotzdem - oder gerade deshalb - war diese Tour ein absolut einmaliges Erlebnis. Da sich aber sicherlich niemand von euch für eine detaillierte Zusammenfassung jedes Tages interessiert, haben wir uns entschieden, diesen Bericht als eine Art Steckbrief zu formulieren...

Länge der Route: 135km
Höhenmeter insgesamt: 10250m
Tiefster Punkt: Sorata, 2700m (unser Ausgangspunkt)
Höchster Punkt: Pico Austria, 5348m
Niedrigster Schlafplatz: Cocoyo, 3800m
Höchster Schlafplatz: Chiar Khota, 4800m
Anzahl der Pässe über 5000m: 9
Anzahl der Tage mit Schneefall: 4, jeweils ~10cm

Der Weg:
Wie bereits schon kurz erwähnt- einen Weg gab es nicht! Das Maximum an Weg, das wir zwischenzeitlich einmal hatten, waren schmale Maultierepfade, denen wir kurzzeitig folgen konnten. Aber ein Phänomen- je näher man den vermeintlichen Spuren kam, desto weniger gut erkennbar und begehbar waren sie. Meistens ging es also steil bergauf, täglich meist zwischen 600 und 1000 Höhenmeter, und danach ähnlich steil wieder bergab. Das Terrain wechselte regelmäßig von Schutt, über klebrigen Lehm, Schnee bis zu Moorlandschaften in den Tälern. So waren die Schuhe abwechselnd nass, lehmig-schwer und manchmal schön von der Sonne getrocknet. Dank GPS, Handy und Karte haben wir es aber trotz der Weglosigkeit und den damit einhergehenden Schwierigkeiten über Pässe, durch die Täler bis zum Condoriri Base Camp geschafft!


Wer erkennt den Weg?

Das Wetter:
Unser Lieblingsthema und leider elementar wichtig in den Bergen. Von vorne angefangen- wir hatten wunderschöne erste Tage. Auf der Ostseite der Cordillera am Fuße des Illampu schmeichelte uns die Sonne und wir hatten tolle Wandertage und schöne Nachmittage in der Sonne. An Tag 5 überquerten wir den Paso Calzado auf die Westseite der Cordillera. Ab hier wurde das Wetter stetig schlechter... Es fing an mit Schnee über Nacht - witzig, dachten wir und machten uns keine Sorgen. Dann gab es mehr Schnee über Nacht und wir fingen schon an uns Sorgen zu machen. Wir stellten den Wecker auf Zwei Uhr nachts, aus Angst, dass das Zelt über uns zusammenbricht. Zum Glück passierte nichts und am nächsten Morgen ging es weiter. Zwar begrüßte uns der nächste Tag mit strahlend blauem Himmel, aber dies hielt nicht lange an und schon mittags waren wir mitten im Gewitter, Hagel und Schnee. Zähne zusammengebissen, Augen zu und durch, bis der Wettergott am Tag darauf ganz die Beherrschung verlor und wir uns den gesamten Tag durch einen Schneesturm kämpften. Alles war nass, eisig kalt und wir am Ende mit den Nerven und unseren Kräften. Wir waren ganz nah daran, am nächsten Morgen einfach das Tal Richtung Altiplano rauszuwandern, um irgendeinen Weg aus den Bergen zu finden, als am nächsten Morgen die Sonne zur Entschuldigung vorbeikam. 15cm Schnee auf dem Zelt, aber strahlend blauer Himmel und eine Traumlandschaft um uns herum! Dem Wetter getrotzt genossen wir einen wunderschönen Sonnentag am See, sodass es am nächsten Tag weitergehen konnte. Wer hätte das am Tag vorher noch gedacht!


Die Zeltplätze:
Wildnis pur- da es keine Wege gab, gab es auch niemanden, der uns sagen konnte, wo wir stehen dürfen und wo nicht. Schwierig war es manchmal in den Tälern einen geeigneten Platz zu finden, da die Böden sehr morastig waren, aber fündig wurden wir immer. Seht selbst:





Die Berge:
Atemberaubend, wunderschön, hochalpin, Himalaya-artig, schneebedeckt, majestätisch, einsam- man findet genug Adjektive um die Cordillera Real zu beschreiben...








Ein Beispieltag:
6:00... Ding-dong, Ding-Dong.... Der Wecker klingelt... Aber egal, erstmal wird noch 5 Minütchen weitergestellt.
Und der Wecker klingelt wieder... Jetzt wird aber aufgestanden! Und es ist eisig kalt, das Zelt ist von ihnen gefroren und wir sehen unseren Atem. Noch im Dunkeln wird das im Schlafsack über Nacht angewärmte Wasser aufgesetzt. Während das Wasser langsam kocht, wird es hell und wir können schon ohne Kopflampe frühstücken. Hmmm, heißer Kaffee und warmer Haferbrei mit Rosinen. wenn das mal nicht ein optimaler Start in den Tag ist!
Dann wird aufgeräumt, keiner von uns hat Lust, weil es bedeutet sich aus dem Schlafsack zu schälen und sich umzuziehen. Um 8:00 sind wir dann aber in der Regel abmarschbereit und es geht erstmal steil den Berg hoch. Zwischen 10:00-12:00 ist meist der Pass erreicht und auf der anderen Seite gibt es Mittagessen - Erdnussriegel! Lecker und vor allem schön Energie für den Nachmittag. Dann wandern wir noch ein bisschen vor uns hin, meist ziemlich steil den Berg hinunter und kommen so zwischen 14:30 und 17:00 an, suchen uns einen Campingplatz und schnell wird das Zelt aufgebaut. Dann können wir uns entspannen und in den Schlafsack kriechen bis es dann Abendessen gibt und möglichst schnell ins Bett geht. Müde und zufrieden liegen wir in den warmen Schlafsäcken, geschützt vor der beißenden Kälte und hoffen, dass es nicht regnet, nicht schneit und morgen wieder ein schöner Tag wird.



Linda beim Trocknen des Schlafsacks

Was wir vermissen werden:
- Die Sicht auf zahllose 5000er und 6000er
- Die Sternenhimmel in klaren Nächten
- Die völlige Einsamkeit
- Die hochalpine Atmosphäre
- Die neugierigen Llamas
- Das Gefühl, einen Pass zu überschreiten und die nächste atemberaubende Aussicht zu haben
- Die riesigen Condore, die königlich über unseren Köpfen kreisten
- Den ersten Schluck heißen Kaffee am Morgen und das beste Trekkingfrühstück der Welt

Was wir nicht vermissen werden:
- Die Kälte (morgens waren Inhalte von Wasserflaschen und selbst Feuerzeuge komplett gefroren)
- Die Nässe
- Die völlige Weglosigkeit
- Die sumpfartigen Talböden
- Den Hunger
- Das kräftezehrende Wandern im Tiefschnee

Freitag, 14. April 2017

Über Choquequirao nach Machu Picchu

Wie versprochen kommt hier unser Bericht der letzten 9 Tage, in denen wir durch den peruanischen Dschungel zu den Inka-Städten Choquequirao und Machu Picchu gewandert sind. Obwohl wir diese Tour eigentlich nur als Lückenbüßer geplant hatten, bis das Wetter in Bolivien besser wird, hat sie uns wirklich alles abverlangt und wir müssen auch zugeben, dass wir sie etwas unterschätzt haben. Tropisches Klima, bluthungrige Mücken und Sandfliegen, steile Berge und lange Etappen, aber nun im Detail:

Tag 1: Cachora und der Start der Wanderung
Nachdem wir uns am Busterminal etwas haben über das Ohr hauen lassen (jaja, auch nach zwei Monaten reisen passiert es einem noch manchmal) kamen wir gegen Nachmittag in Cachora, im Hinterland Cuscos an. Klein, ärmlich und gefühlt am Ende der Welt... aber los ging es und wir hatten auch nur ein gutes Stündchen Marsch vor uns, bevor wir unseren ersten Campingplatz erreichten.

Tag 2: Colmena bis Santa Rosa
Heute wurde es anstrengender. Früh aufgestanden und schon starteten wir auf die erste richtige Tagesetappe. Nach einem harten und sonnigen Tag, an dem es 1500m bergab und zum Schluss noch einmal 900m steil bergauf ging kamen wir erschöpft in Santa Rosa Alta an, wo uns die Mücken schon willkommen hießen.


Tag 3: Santa Rosa Alta bis Choquequirao
Weiter ging es bergauf und bergauf und bergauf bis wir gegen Mittag den Campingplatz am Fuße der vergessenen Inkastadt Choquequirao erreichten. Stolze 3000m hoch über dem reißenden Río Apurimac thronen die Ruinen und beeindrucken uns bereits am Tag unserer Ankunft. Aber erst einmal hieß es für uns ausruhen und ankommen, die Ruinen durften bis zum nächsten Tag warten.

Tag 4: Choquequirao bis Pinchauniyoc
Heute erkundeten wir die völlig menschenleeren Ruinen und fühlten uns bei sehr nebligen Wetter wie echte Entdecker. Besonders beeindruckend waren die Agrar-Terrassen, auf denen die Inka an schwindelerregend steilen Berghängen Mais und co. anbauten. Nach der Entdeckungstour packten wir unsere Rucksäcke und zogen weiter zu einer kleinen Inkaruine, die nach ihrer Restauration 2003 schon wieder fast komplett überwuchert war. Hier konnten wir ganz allein auf einer ausgegrabenen Terrasse über dem Abgrund zelten - absolut beeindruckend.






Tag 5: Pinchauniyoc bis Maizal
Der härteste Tag unserer Wanderung. Morgens beförderten uns wilde Maultiere während des Abstiegs zum Rio Blanco fast per Fußtritt in den Abgrund - Felix entging der Gefahr nur durch einen Sprung in einen Kaktus! Nachmittags mussten wir dann in schwüler Hitze 1100 Höhenmeter zu einem kleinen Bauernhof aufsteigen, der genau so auch schon vor 500 Jahren hätte existieren können... Der Ausblick entlohnte aber alle Strapazen.



Tag 6: Maizal bis Yanama
Das Wetter hatte sich gegen uns verschworen und so wurden wir vor allem nass. Dafür kamen wir auf alten Inka-Wegen an einer immer noch aktiven Goldmine vorbei. Die Einheimischen waren gerade dabei, Goldgestein auf Maultiere zu verladen - sehr beeindruckend, unter was für Bedingungen die Menschen und Tiere hier ihre Arbeit verrichten.

Tag 7-8: Ähm... Taxifahrt
Entgegen unserer Informationen hatte das kleine Dorf Yanama seit kurzem einen Anschluss in das nächste Tal per Schotterstraße. Da dies die schöne Wanderstrecke sehr in Mitleidenschaft zog und die Wolken sich zur nächsten Attacke aufbäumten, entschieden wir uns kurzerhand, in einem Gruppentaxi mit ein paar Einheimischen den Rest der Strecke zu bestreiten, da 1200m bis in die dunklen Wolken und danach 1500m Abstieg auf dem Plan standen. Unsere Knie und Hüften wussten dies sehr zu schätzen und die bis dahin wieder getrockneten Sachen ebenso. Am 8. Tag wanderten wir dann nachmittags noch ca. 2 Stunden entlang von Bahntrassen, bis wir zu einem Campingplatz direkt unterhalb von Machu Picchu kamen.

Tag 9: Auf in das Reich der Inka- Machu Picchu
Den Wecker auf 5 Uhr gestellt und mit dem Vorsatz die ersten in Machu Picchu zu sein wurden wir aus dem Schlaf gerissen. Aber keine Sonnenstrahlen begrüßten uns an diesem Gipfelmorgen, sondern ein stetiges bekanntes Prasseln auf dem Zelt. Ein Blick in die dicken Wolken vor der Zelttür und die Entscheidung war gefallen: Heute braucht man nicht morgens um 5 aufstehen... Nach zwei weiteren Stunden Schlaf starteten wir einen neuen Versuch und machten uns an den steilen Aufstieg. Oben erwarteten uns Touristenmassen, Verkäufer, Restaurants und sogar ein Hotel (Zimmer pro Nacht ca. 800€!!!). Irgendwo dazwischen fand man dann ein paar Ruinen. Nein, das ist natürlich etwas übertrieben, um die unglaubliche Menge an Besuchern zu verdeutlichen... Die berühmte Inkastadt beeindruckte uns genauso wie es die vielen anderen Besucher anzieht und fasziniert und wir verbrachten einen schönen Tag in den Ruinen. Gegen Nachmittag wurde das Wetter auch besser und den Blick über die sonnenbeschienene atemberaubende Inkahochburg werden wir so schnell nicht vergessen. Manchmal muss man sich eben doch unter die Touristenmenge mischen. Zum Abendessen gab es dann aber wieder das peruanische Essen auf dem Markt, lecker!





Montag, 10. April 2017

Wieder da

Wir sind wieder zurück aus der grünen Hölle Perus! Auch wenn sich Hitze, Regen, Höhe und alle Moskito-Arten dieser Welt redlich bemüht haben, sind wir in den letzten 7 Tagen über Choquequirao bis nach Machu Picchu gewandert. Jetzt lassen wir es uns bei der Happy Hour im Dorf gut gehen bevor es morgen hoch zu den Ruinen von Machu Picchu geht - Alles weitere folgt bald...


Montag, 3. April 2017

La Paz und Titicacasee

Nach dem Salar de Uyuni nahmen wir den nächsten Nachtbus, um möglichst schnell in La Paz zu sein, denn wir wollten in der Cordillera Real wandern. Doch leider machte uns La Niña (die kleine Schwester von El Niño) diesen Plan kaputt - im Moment regnet es eigentlich jeden Tag. Halb so schlimm, denn La Paz und Umgebung sind auch so eine Erfahrung! Ihr wollt Beweise? Zum Beispiel gibt es in La Paz keine Supermärkte... Alle notwendigen Dinge kauft man auf dem Mercado Rodriguez. Sehr interessant, wenn man Zeit und Energie hat, aber unglaublich anstrengend, wenn man einfach nur z.B. Plastiktüten sucht. Dafür​ findet man auf den Märkten von La Paz wirklich alles - wir sind uns sicher, alle Teile gesehen zu haben die man für den Bau eines Autos benötigt.






Als Alternativprogramm zum Wandern suchten wir uns Archäologie aus, und so ging es nach 3 Tagen La Paz nach Tiahuanaku, einer Ausgrabungsstätte am Titicacasee. Hier existierte die erste Hochkultur des Altiplano etwa um Christi Geburt, also ca. 1400 Jahre vor den Inka. Beeindruckend, wie schon damals riesige Steine millimetergenau aneinander angepasst wurden.




Am nächsten Tag ging es weiter nach Copacabana an der peruanischen Grenze. Im Gegensatz zum brasilianischen Pendant ist dies ein kleines, verschlafenes Fischerdörfchen. Seine Bedeutung bekommt es zum Einen dadurch, dass Touristen den Ort als Ausgangspunkt für einen Besuch der Isla del Sol nutzen. Hier wurde laut Legende der erste Inka-Herrscher vom Sonnengott persönlich erschaffen. Bei Einheimischen ist Copacabana allerdings deswegen beliebt, weil man hier sein Auto segnen lassen kann - nach dem verrückten Verkehr in La Paz verstehen wir, warum diese Hilfe von oben gerne angenommen wird.


Klassisches Boot der Aymara, Blick von der Isla del Sol zur Isla de la Luna


P.S.: Die Wanderung in der Cordillera Real wird natürlich nachgeholt. Zuerst gucken wir uns aber Cusco, Machu Picchu und die erst vor kurzem entdeckte Inkaruine Choquequirao an.